Montag, 19. Dezember 2011

2012 (Weltuntergang? nö wär ja schade)

Ja, wieder ein Jahr vorbei und es wird wieder Zeit nachzusehen was es sonst noch so alles gibt auf dieser Welt.
Ich fahre wieder nach Südamerika, in ein Tal in dem ich auf meiner letzten Reise schon mit Thomas Engel und Carolina war, ins Cochamo.
Ein überwältigender Ort, der einerseits riesig und andererseits klein ist, in dem viele Gegensätze der Natur aufeinander treffen. Reisende Flüsse, undurchdringliche Urwälder, endlose Granitmauern, ewiges Eis.
Ich bin diesmal wieder mit guten Freunden unterwegs, einmal Josef (Hilti) der Ernste (haha), der schon auf mich wartet, Klaus Kofler und Roman Stuafer (dumm und dümmer) ein Duo das man erst einmal finden muss und i. Sozusagen 4 Chaoten in freier Wildbahn.
Mal sehen was dabei rauskommt :-)
Ich hoffe ich hab bald was zu erzählen!



             

Dienstag, 8. März 2011

Von der Stadt ins Eis :-)

Die Luft ist voller Staub, die Sonne brennt heiß und mein Rucksack fühlt sich langsam unendlich schwer an. Ich bin auf dem Rückweg, auf einer Schotterpiste und kein Auto hält an, über 3000hm Auf- und Abstieg liegen hinter mir.

Ich startete am 1 Maerz mit einem Kleinbus Richtung Cajon del Majpo. Den ersten Teil recht gemütlich über eine asphaltierte Straße, die zweite Hälfte in dem alten Blechkasten der heillos überfüllt war glich eher einer Achterbahnfahrt als einer Busfahrt. Mein Ziel war es nicht den Gipfel des Vulcano San Jose zu erreichen, sondern dort eine Linie zu klettern die ich eine Woche vorher gesehen hatte. Mit meinem 30kg Rucksack war der Zustieg zur kleinen Schutzhütte am Fuße des Vulcano nicht gerade angenehm. Am nächsten Morgen um 6 Uhr hieß es erst mal Kaffee kochen und den Rucksack, jetzt "nurnoch" 25kg, satteln und losgehen, etwa 700hm bis zum Fuß der Südwand. Der Weg durch die Wand 40-65° war schwer zu finden, überall voll von Penitentes (Büßereisnadeln) bis zu 3m hoch, durch die es einen Weg zu finden galt. Ich musste ziemlich einige Spalten ab- und aufklettern, das mit dem Gewicht auf dem Rücken und der zunehmenden Höhe jedesmal ein größeres Abenteuer wurde. Endlich nach 1000m Eis legte sich der Gletscher zunehmend zurück. Jetzt galt es einen Bivakplatz für die Nacht zu finden, den ich mir auf knapp 5000m einrichtete. Wie sich über Nacht herausstellte, befand ich mich genau auf einer riesigen Spalte, die die ganze Nacht unter mir vor sich hin krachte und knackste. Die Nacht war zwar nicht sehr kalt  und auch keine Wolke am Himmel, aber durch die fehlende Höhenanpassung und und Kopfschmerzen konnte ich so die ganze Nacht die Lichtshow am Vulcano, die Millionen Sterne und und das Wetterleuchten in der Ferne ungewollt bewundern. Der Abstieg am nächsten Morgen war etwas wackelig da mir der fehlende Schlaf und Übelkeit zu schaffen machte, was aber mit jedem Meter Talwärts besser wurde. Endlich wieder an der Schotterpiste auf der die ganze Zeit LKWs Erz ins Tal karrten, musste ich noch ein gutes Stück im Staub und in der Hitze gehen bis mich endlich jemand mitnahm.

Ich konnte endlich nach gut einem Monat Fussweh wieder ins Eis und so eine Linie Klettern die für mich wirklich lohnend war. Kann sogar sein, dass diese Südwand bis vor wenigen Tagen keine Begehung hatte, jedenfalls habe ich noch niemanden getroffen der etwas davon weis. Bleibt nur zu Hoffen, dass sie jemand nach mir wiederholt. Es zahlt sich aus

Dienstag, 22. Februar 2011

Cochamo

4 Jahre ist es her, dass ich das erste Mal von diesem Tal, mit seinen riesen Granitwaenden gehoert habe. Jetzt endlich wars soweit. Zwar nicht so ganz fertig vom klettern wie gewuenscht aber mit viel Absicht wiederzukommen und vielen neuen und grossen Erfahrungen humpelte ich nach 8 Tagen wieder aus dem Tal in die Zivilisation zurrueck.

Am 6 Februar startete ich mit Tom, Caro und den ueblichen 200kg Material ins Valle de Cochamo. Der Weg ins Tal war nicht ganz so leicht, durch mehr als 30 Baeche und oft knetiefen Schlamm glich er eher einem Hindernissparkour. Im BC angekommen waren wir etwas ueberrascht da dort ein sehr gut organisierter Campplatz und eine kleine aber feine Schutzhuette war, die von Daniel einem Kletterer aus den USA und seiner Frau gefuehrt wurde.
So schnell es ging suchten wir Infos um bald klettern zu koennen. Tags darauf stiegen wir 3 ins Bivak am Wandfuss des Cerro Trinidad auf, wo ich und Tom am naehsten Tag endlich klettern konnten. EZ Does it
5.10d 500m feinste Risse manchmal auch richtig runde A..foermige Risse, Verschneidungen und Platten, meist gut abzusichern (was in diesem Tal nicht so leicht und selbstverstaendlich ist). Am Gipfel erwartete uns eine unglaubliche Aussicht, unzaehlige Waende bis zu 1500m, meist Traumfels mit 1000en an Rissen und noch zu kletternden Linien, im Tal das gruenste gruen und auf den Gipfeln Schnee und Eis. In der Ferne 5 Vulkane alle mit Eis bedeckt. Leider meldete sich mein Haxn wieder zurueck. Sch... so blieb mir nichts anderes uebrig als meine Zwangskletterpause zu verlaengern und ins BC abzusteigen. Tom blieb mit einigen Kletterern aus der ganzen Welt noch ein par Tage laenger in den Bergen um zumindest etwas klettern zu koennen. Ich hatte dafuer viel Zeit, Infos ueber das Tal zu sammeln, das herrliche Wasser und den Regenwald dort zu geniesen und meine Koch- und Schnitzkuenste zu verbessern :-) Nach 7 wolkenlosen und einem sindflutregenartigen Tag steig ich mit Caro wieder in Richtung Puerto Montt ab. Tom blieb noch einige Tage laenger, leider nicht nur zum Klettern dafuer aber einmal mehr sein Wissen als Suedtiroler Bergretter zu beweisen.

Dieser Ort ist fuer mich einmalig, in dem Gruen, Fels und Eis sehr nah beieinander, die Felswaende riesig und das Klettern wirklich noch ein Abenteuer ist. Mit langen Zustiegen wo die Machete fast ein muss ist, genialen Biwakplaetzen, unendlichen Moeglichkeiten fuer Neues, feinstem Granit, vielen Muecken, und oefters auch sehr sehr viel Wasser inForm von Regen.
Gummistiefel und Insektenschutz sind hir Pflicht :-)

Sonntag, 30. Januar 2011

El Chalten, klettern und kochen

Wir befinden uns in Esquel auf Halbweg zwischen Mendoza und El Chaltèn, unserem nächsten Kletterziel. Hier werden nützliche Informationen eingehot und der Wetterbericht genau studiert. So erfahren wir dass sich in 2 Tagen ein Schönwetterfenster von einem Tag öffnen soll. Tags darauf sitzen wir im Bus auf einer 1000 km und 22 h langen Reise über eine Schotterpiste gen Süden.
Um 1 Uhr nachts treffen wir völlig „durchgeschüttelt“ in El Chaltèn ein. Da sich Leo eine Entzündung am Fuß eingefangen hat wird er sich anstatt zu klettern als Basislagerkoch ausweisen müssen. Thomas Wettlauf mit der Zeit beginnt. Am nächsten Tag sollte bereits geklettert werden.

Thomas:
Angekommen in El Chaltèn gehts direkt in die „Cervezeria“ einen Kletterpartner zu finden. Nach viel Bier und Gesprächen, aber ohne Erfolg gehe ich „nach Hause“ ins Zelt. Glücklicherweise finde ich tags darauf einen Brasilianer, Alessandro. Bereits 2h später werden die Rucksäcke geschultert. Das Ziel steht fest, Torre Medialuna am Fuße des Cerro Torre, die Tour „Rubio y Azul“ (350m, 9 Sl, 6c ow) von Ermano Salvaterra.
 Nach 6 langen Stunden sind wir im Campamento „Niponino“, wo sich bereits David Lama samt Anhang aufhält. Am nächsten Morgen steigen wir in die Tour ein. Nach 4 Sl in mässigem Fels sind wir am anliegenden Pfeiler, von hier aus geht es über ein perfektes Risssystem weiter. In der 8 Sl erwartet uns noch ein überhängender 6c ow Riss. Nach ca 5 h feinstem Rissklemmen und wirklichem Genussklettern stehen Alessandro und ich am Gipfel, im Hintergrund der Cerro Torre und gegenüber Fitz Roy, die alles überragen. Jetzt bleibt uns nur noch abzuseilen und nach einer weiteren Nacht im Bivak kehren wir nach El Chaltèn zurück. Der Tagelange Aufwand von Organisation und Fahrt hat sich gelohnt. Viel verdanken wir auch dem immer zuverlässiger werdendem Wetterbericht.

Leo konnte in der Zwischenzeit seine Kochkünste verfeinern und sich ein fundiertes Insiderwissen über Chaltèn und seine Berge holen. Auch wenn er sich selbst lieber seine Hornhaut abgeklettert hätte. Nach getaner Arbeit und zurückkehrendem Schlechtwetter fahren wir wieder zurück nach Esquel von wo aus es nach Chile weiter gehen soll. Mal sehen was kommt!

Donnerstag, 20. Januar 2011

Aconcagua, Kaelte, Eis und wenig Luft



Argentinien 13 Jaenner 2011, 11.30Uhr Thomas Engl, 22 Muehlen in Taufers
und Leonhard Werth, 29 Altrei stehen am Gipfel des 6962m hohen Aconcagua.

Am 6 Jaenner 2011 starteten wir unsere 2 Mannexpedition von "Puente
del Inca" am Fusse des Aconcagua. Mit insgesammt 96 kg Material beladen
gingen wir Richtung "Plaza de Mulas", unser Basislager auf 4300m Hoehe. Dort
richteten wir unser Lager am Rande des eigentlichen Camps ein. Wir waren
beeindruckt wieviele Touristen hierher kommen, um teils mit viel Geld und
wenig Wissen diese Berge zu bezwinen. Die naechsten Tage verbrachten
wir mit Aklimatisation und Materialtransporten in die hoehergelegenen
Lager, auf 5580m. Nach nur 7 Tagen Vorbereitung, starteten wir unseren
1. Gipfelversuch. Wir tauschten den Gipfel an diesem Tag aber schon bald
gegen eine Rettungsaktion eines Mexikaners ein. Spaeter erfuhren wir dass
dieser unter einem Hirn und Lungeneudem, starker Unterkuehlung und einem
Herzinfarkt litt, was er aber zu seinem grossen Glueck ueberlebte. Am folgenden
Tag starteten wir der 2. Gigpelversuch bei Temperaturen um -20º C und
Windspitzen bis 50 km/h. Trotzdem konnten wir aber relativ schnell an Hoehe
gewinnen, auch wenn in dieser Hoehe jeder Schritt sehr schwer faellt und die
Kaelte und der Wind jede Bewegung fast unertraeglich machen. Nach nur 6 Std
standen wir um 11.30Uhr am hoehsten Punkt des gesamten Amerikanischen
Kontinents.
Unser Ziel war es moeglichst schnell, selbststaendig, und ohne
fremde Hilfe diesen Berg zu versuchen, was uns auch gelang und mit einem
fast wolkenlosem Himmel belohnt wurde. Auch wenn Berge wie dieser einen
sehr starken Andrang erleben, bleibt die Besteigung ohne fremde Hilfe immer
ein besonderes Erlebniss und eine besondere Leistung.