Mittwoch, 15. Februar 2012

Puerto Blest



Inzwischen bin ich, Koufi, Stuafer und Hilti wieder Zuhause und bei der Arbeit.
Mich hat es nach 4 Tagen schon wieder ins Ausland verschlagen, nicht gerade weit aber immerhin nach Frankreich an die Cost d`azur.
Nach den Tagen die wir in Barloche mit unseren Erstbegehungen verbracht hatten, fuhren wir gegen Ende Januar Richtung Norden, nach Mendoza um dort noch einige Tage zu klettern.
In Arenales, etwas südlich der Stadt fanden wir was wir suchten, leider waren die Temperaturen und das Wetter nicht gerade auf unserer Seite. Trotzdem waren es 5 gute Tage in einem abgelegenen Tal mit reichlich Fels und Base Camp leben.
Unsere letzten Tage in Südamerika verbrachten wir in Santiago de Chile mit echtem Urlaub, viel schlafen „etwas“ feiern und sogar Meer.

Noch mal zurück nach Puerto Blest, ist einfach noch ein paar Zeilen wert.
Puerto Blest liegt etwas nördlich von Bariloche in einem Fjord des 55000 ha großen Sees Nauhel Huapy und besteht eigentlich nur aus einem Steg, einem Gasthaus mit Museum und der kleinen aber feinen Hütte von Melina der Guardia Parque in diesem abgelegenen Ort. Dort angekommen schlugen wir unser BC hinter den Hütten auf und kämpften uns mal so richtig durch den Urwald zum Wandfuß. Dort angekommen, waren wir anfangs nicht so recht begeistert, da von dort aus die Wand nicht so steil aussahen wie wir sie uns vorgestellt hatten, man soll aber nie voreilige Schlüsse ziehen. Jedenfalls stiegen Hilti und Koufi erst mal ein und kamen nach ein paar Stunden mit einem Lächeln zurück. Folge daraus, am nächsten Tag nach einem gscheiden Frühstück und eineinhalb Stunden Zustieg standen wir wieder unter unserem Projekt, diesmal stieg ich mit Hilti ein. Koufi mit Stuafer begannen inzwischen daneben eine zweite Linie. Die drei folgenden Tage wurden hart, wir arbeiteten uns langsam nach oben, je höher wir kamen desto steiler wurde es. Die Risse die die Wand meist in einer einzigen Linie durchzogen waren zwar nicht immer trocken und ganz so sauber, aber dafür meist sauber und kantig, so wie man sie sich wünscht. Am dritten Tag kommen ich und Hilti ganze 2 Seillängen weiter, ein etwa 20 Meter langer Quergang unter einem Dach macht uns neben den Bremen ordentlich zu schaffen. Dafür geht es den anderen Zwei am nächsten Tag genau gleich, während wir am vierten Tag nach nun 400m jumaren und weiteren 250m sehr schwer abzusichernden Platten, wunderbaren Rissen, moosigen Tritten und eindrucksvoller Umgebung gegen 20.30 Uhr endlich am Gipfel. 30 min und die wahrscheinlich besten Gipfelfotos später seilten wir ab um bereits im Dunkeln am Wandfuß unser Material in die Rucksäcke zu stopfen und zum Materiallager zu stapfen. Dort angekommen fanden wir die bereits besagte Nachricht von Melina, die uns wohl oder übel aus dem Park werfen musste. Die folgenden 2 Tage verbrachten wir schon wieder im Büro der Parkverwaltung um unverständliche Missverständnisse aufzuklären. Komischer weise endete es damit das sich die Verwaltung für das Chaos entschuldigte und uns mit einem ihrer Boote wieder nach Blest brachte. Dort angekommen stiegen Koufi und Stuafer sofort in ihre Tour ein und konnten sie auch an diesem Tag mit einigen gscheiden Runouts, OW Rissen, einiger Gärtner- und Felsreinigungsarbeit fertig klettern und den Gipfel des Pfeilers erreichen. Leider spielte bei Hilti an diesem Tag die Verdauung verrückt, so dass wir nicht einsteigen konnten um unsere Tour noch einmal zu klettern und ich den Tag mit Fliegen ermorden verbrachte. Zurück in Bariloche hieß es dann mal endlich verdient zu feiern diesmal mit unserer Guardia Parque Melina.




Ich möchte mit diesem Post noch mal die paar Tage besser beschreiben, die wir in Puerto Blest verbrachten, sie waren schon was besonderes, wenn auch von Fliegen geplagt und vom Park verbannt. J